Der Wirtschaftskammer sind Mitglieder egal

In Österreich ist man ja als Unternehmer automatisch Mitglied der Wirtschaftskammer. Geht gar nicht anders, diese Pflichtmitgliedschaft ist gesetzlich verankert. Es wird gemunkelt, daß es sich um eine „Interessensvertretung“ der Unternehmer handeln soll. Zumindestens auf der Website der für mich angeblich zuständigen Fachgruppe Werbung steht zu lesen:

Zu den Aufgabe der Fachgruppe zählen [..die..] Betreuung der Mitglieder in allen fachlichen bzw. branchenspezifischen Angelegenheiten.[..]

Das kann ich nicht bestätigen: eine Anfrage bei der Wirtschaftskammer Wien, Fachgruppe Werbung vom 26.11.2006 zu meinem Verdacht, der BusinessWeb Assistant könne nicht kaufmännisch kalkuliert sein und würde Kleinbetriebe töten, blieb bis heute unbeantwortet. Wenigstens für ein ehrliches „Interessiert uns nicht, sie Wurm – ihren Mitgliedsbeitrag haben wir ja bereits!“ hätte in den seither vergangenen 18 Tagen Zeit sein können. Danke, liebe Wirtschaftskammer für die intensive Vertretung meiner Interessen. Offenbar stellen wir uns da jeweils ein bissl was anderes darunter vor. Doch halt: auch die Telekom ist ein Unternehmen. Wahrscheinlich habt ihr in diesem Fall halt eher die Interessen der Telekom vertreten.
Es bliebe mir natürlich noch der Weg, selber auf Ausnutzung des Monopols zu klagen. Dreimal darf man raten, wer wohl in einem solchen Rechtsstreit den längeren finanziellen Atem haben würde – ich oder die Telekom. So trägt auch die Wirtschaftskammer ihren Teil zu einer Konsolidierung der Unternehmerlandschaft in Österreich bei. Sind ja auch unglaublich lästig, diese Winz-Unternehmen, die kaum Kammerumlage zahlen, aber auch noch Ansprüche stellen. Es lebe der Großkonzern!

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Ernst Michalek
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