Super-Intelligente Wiedergabelisten mit iTunes – Ausschlußlisten

Das kostenlose MP3-Verwaltungstool iTunes ist eines der feinsten Programme, um auch große Musikdatenbanken einfach pflegen zu können. Entgegen mancher Gerüchte muß man übrigens seine MP3s nicht im Onlineshop von Apple gekauft haben, um sie mit iTunes zu verwalten.

Eines der mächtigsten Werkzeuge um die Datenflut zu bändigen, sind „intelligente Wiedergabelisten“. Intelligente Wiedergabelisten werden über „Datei – Neue intelligente Wiedergabeliste“ oder mit der Tastenkombination STRG+ALT+N angelegt. Im Gegensatz zu einer normalen Wiedergabeliste wird der Inhalt einer intelligenten Wiedergabeliste automatisch anhand vorgegebener Kriterien erneuert und aktuell gehalten. Beispielsweise lassen sich so ganz einfach alle Titel aus bestimmten Jahren in einer Playliste zusammenfassen:

Das Hakerl bei „Automatisch aktualisieren“ stellt sicher, dass auch neue Titel beim Import in iTunes automatisch der Playliste hinzugefügt werden, sofern die angegebenen Kriterien erfüllt sind. Mit intelligenten Wiedergabelisten lassen sich aber auch noch andere feine Dinge machen:

Die Ausschluß-Listen:

In jeder MP3-Sammlung finden sich Dinge wie Weihnachtslieder, Hörbücher, Comedy-Programme, Sprachkurse und ähnliches, das man nicht unbedingt hören möchte, wenn man die Zufallswiedergabe einschaltet. Es ist aber relativ mühsam, diese Titel einzeln aus einer konventionellen Wiedergabeliste zu entfernen. Die Lösung bieten sogenannte „Ausschluß-Listen“.

– Damit der Trick funktioniert, müssen die Titel korrekt getaggt sein, das heisst, die gespeicherten Titelinformationen müssen stimmen. Insbesondere das Genre ist in diesem Beispiel wichtig, also die Angabe zur Musikrichtung. Ich habe in meinem iTunes etwa ein Genre „Weihnachten“ für alle Weihnachtslieder, ein Genre „Comedy“ für Kabarett und dergleichen und ein Genre „Klassik“ für klassische Musik (die ich auch nur selten in einer zufälligen Playliste haben mag). Ich zeige die Technik der Ausschlußlisten hier anhand dieser drei Genres. Weitere Genres sind natürlich denkbar, etwa für Sprachkurse, Hörbücher oder ähnliches.

– Zuerst erstellen wir für jedes dieser Genre eine intelligente Wiedergabeliste und benennen sie entsprechend. Da es sich um Hilfslisten handelt, die man kaum jemals als echte Playlisten nutzt, gebe ich ihnen Namen, die mit zzz beginnen, also etwa „zzzWeihnachten“ für die Weihnachtsplayliste. Damit rutschen die Listen in der Anzeigesortierung ganz nach unten und sind beim täglichen Umgang nicht ständig im Weg. Hier die drei Dialogfelder für die drei Listen:

– Nun erstellen wir eine weitere intelligente Wiedergabeliste namens „zzzAusschluss“ – und nutzen dazu die Tatsache, dass sich auch mehrere Kriterien kombinieren lassen. Weitere Zeilen können jeweils durch Klick auf das Pluszeichen rechts des Zeile hinzugefügt und durch Klick aufs Minus wieder entfernt werden.

Nun haben wir eine Playliste, in der alle Titel enthalten sind, die wir NICHT hören möchten. Angenehm daran: weitere Genres oder andere Kriterien lassen sich jederzeit hinzufügen.

– Eine brauchen wir noch: die letzte intelligente Playliste ergibt nun tatsächlich unsere Musikauswahl. Ein möglicher Name für diese Playliste wäre etwa „Musik gefiltert“:

Voilá – in dieser Playliste sind nun tatsächlich nur mehr Musiktitel vorhanden, da alle Titel aus zzzAusschluss nicht mit in die Liste aufgenommen werden. Natürlich lassen sich auch hier weitere Kriterien einfügen:

Das ergibt etwa eine Partymusikliste mit Musik von 1950 bis 1989. In jeder intelligenten Playliste, die nur Musik enthalten sein soll, kann nun das Kriterium „Wiedergabeliste ist nicht zzzAusschluss“ hinzugefügt werden.

Auf ähliche Art lassen sich etwa auch deutsche Schlager oder Volksmusik ausblenden – Genre definieren, intelligente Playliste erstellen und als Kriterium der Liste „zzzAusschluss“ hinzufügen. So beschränkt sich die Änderung nur auf diese eine Liste, wirkt sich aber trotzdem auf alle anderen aus, in denen diese Liste als Ausschlußkriterium enthalten ist.

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Ernst Michalek
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3 Gedanken zu „Super-Intelligente Wiedergabelisten mit iTunes – Ausschlußlisten“

  1. pf, das ist ja ein aufwändiges procedere so viele gegenseitig verschränkte ein und ausschlusslisten? und funktioniert nur natürlich nur wenn alle tags gesetzt sind.

    richtig intelligent wäre ein player der automatisch erkennt wonach mir jetzt gerade ist. bitte um entwicklung eines entsprechenden sensors!

  2. Die Erst-Einrichtung schaut aufwändig aus, aber da man die Ausschluss-Playliste ja immer wieder verwenden kann, sparts langfristig jede Menge Zeit. Man kann ja auch eine Ausschlußliste mit Interpreten erstellen, die man NICHT hören mag, sofern die Genre-Tags nicht gesetzt sein sollten und diese Liste ebenfalls zu zzzAusschluss hinzufügen.
    Der automatische Sensor wird noch eine Weile auf sich warten lassen, bis dahin kann ich zum Stimmungs-Tagging der iTunes-Bibliothek Moody sehr empfehlen. Das Tool ist wirklich nett.

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