Am Freitag hat Jack Wolfskin eine Pressemitteilung (PDF) herausgegeben, mit der das Unternehmen in der Causa der aktuellen Abmahnungen zurückrudert. Und mit der Wortwahl zeigt, dass JW trotzdem nicht verstanden hat, worum es eigentlich ging und noch immer geht. Die ganze Geschichte gibts drüben beim Werbeblogger. Der Kommentar von „Kretin“ ebendort bringts auf den Punkt:
Zitat von Manfred Hell: “An der großen Emotionalität, mit der die Debatte geführt wurde, sehen wir, wie hoch die Erwartungshaltung an uns ist. Dem wollen wir gerecht werden. Wir haben uns der Kritik gestellt, unser Vorgehen kritisch durchleuchtet und werden in Zukunft sensibler agieren.â€
Übersetzung:
Wir hatten nicht damit gerechnet, daß es zu einem solchen Aufstand kommt, weil wir das schließlich seit Jahren so machen. Bisher sind wir damit noch immer durchgekommen. Ärgerlich nur, daß die Leute, die uns unser Image als ehrliche Naturburschen (und unser Zeug) bisher abgekauft haben, jetzt mitbekommen haben, daß wir den Raubtierkapitalismus neu definiert haben. Bevor das Desaster für uns jetzt noch größere Ausmaße annimmt, fressen wir etwas Kreide und hoffen, daß sich die Wogen bis zum Weihnachtsgeschäft noch glätten lassen. Wir werden versuchen, uns in Zukunft nicht wieder erwischen zu lassen.
Traurig – auch weil JW offenbar seit Jahren abmahnt und sich weiterhin im Recht wähnt, aber gerade mal die aktuellen Fälle nix bezahlen müssen. Hoffentlich findet sich ein auf Markenrecht spezialisierter Anwalt, der Jack Wolfskin das Fell über die Ohren zieht. Eine Wolfstatze als Markenzeichen hätte nach gesundem Menschenverstand nie als Marke eingetragen werden dürfen – JW hat es sogar geschafft, die Tatze ALLEINE (also ohne Schriftzug) schützen zu lassen (siehe Schnellsuche nach „Jack Wolfskin“ beim deutschen Patentamt). Schmeißt diesen Missbrauch des Markenrechts aus dem Register, liebe deutsche Freunde!
Bis dahin wird von mir und meinem Umfeld weiterhin nix gekauft, was von JW kommt – mögen es mir viele Leser gleichtun. Den gierigen Wolf trifft man nur dort, wo es wehtut, und das ist beim Umsatz.
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