Hofer – der Biotonnenvergifter

Laut einem Bericht im Augustin werden bei Hofer in Simmering täglich kübelweise Lebensmittel weggeworfen, anstatt diese für Bedürftige zur Verfügung zu stellen. Soweit ist das ganz normal, denn kaum ein Supermarkt schenkt abgelaufene Sachen sinnvoll her. Besonders gemein ist dem Bericht zufolge jedoch, dass bei Hofer offenbar verhindert werden soll, dass Obdachlose sich die Lebensmitteln aus den Biokübeln holen: es werden einfach einige Flaschen Reinigungsmittel drübergeschüttet, sodass die Sachen unbrauchbar (und giftig!) werden. Die Geschäftsführung der Hofer-Filiale in Simmerring bestreitet die Vorwürfe nicht, man bestätigt sogar, dass die Lebensmittel absichtlich kontaminiert werden:

Weil die Leute, die was rausnehmen, kommen am nächsten Tag, weil das kaputt ist. Und weil die meisten, die da hinten herumwühlen, einen Saustall machen. Wir brauchen dann eine Stunde, um das zusammenzuräumen!

Man nimmt also die Gesundheitsgefährdung durch die Reinigungsmittel in Kauf, um bei den Mistkübeln nicht zusammenräumen zu müssen. Ganz toll. Abgesehen davon ist der Biomüll ja mit all den Reinigungsmitteln wohl kaum mehr als solcher zu bezeichnen, das sollte also eigentlich auch rechtliche Folgen nach sich ziehen. Wo bleiben in diesem Fall die Waste-Watcher? Aber die sind wahrscheinlich mit Hundekontrollen und Einkaufswagerln zu ausgelastet, um sich um solches Kleinzeug zu kümmern…
Somit hat sich der Einkauf bei Hofer für mich erledigt – es gibt schließlich auch noch andere Supermärkte.

Ernst Michalek
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1 Gedanke zu „Hofer – der Biotonnenvergifter“

  1. Hab ich auch gelesen. Fand ich ebenso verstörend.
    Aber eine Stunde aufräumen müssen ist natürlich ein Argument. Wer soll das bezahlen? Am Ende gehts doch immer nur ums Geld.

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