Frech, frecher, ProfNet

Wie Sven letztens berichtete, gibts in Dortmund einen Verein namens ProfNet, dessen Aktivitäten eher merkwürdig anmuten. In der leztzten Pressemitteilung war unter anderem zu lesen:

‚ProfNet Institut für Internet-Marketing spart nicht mit Kritik…Ein modernes Tuning der Internet-Seite würde bei der überwiegenden Zahl aller deutschen Internetseiten zu einer deutlichen Steigerung der Gesamtperformance führen, was sich zum Beispiel in einer Reduktion der Ladezeit der Startseite um oftmals mehr als 50% ausdrückt, so der Institutsdirektor. Die von dieser Homepage angesprochenen Zielgruppen werden es zu honorieren wissen.‘

Das klingt ja unglaublich klug – seltsam nur in diesem Zusammenhang, daß die Seiten des Vereines mit Word 97 erstellt wurden – und das ist kein brauchbares Werkzeug, um vernünftige HTML-Seiten zu erstellen. Es ist dafür bekannt, aufgeblähten, fehlerhaften und nicht gerade ladezeitsparenden Quelltext zu erstellen.

Weiters bietet der Verein ‚Internet-Branchenstudien‘ an – etwa ‚Verbesserungsvorschläge (aus Techniksicht) für Ihren Internetauftritt mit persönlicher Präsentation‚ um schlappe 2800 (!) DM, was etwa 19.600.- ATS entspricht. Der Preisunterschied zu der Variante ohne persönliche Präsentation beträgt satte 1700 DM! Was wohl unsere Kunden dazu sagen würden, wenn wir das für einen Erstbesuch mit Word97-Beratung verrechnen würden…

Als Krönung des Ganzen sind am Online-Bestellformular für diese Branchenstudien simple Eingabefelder vorgesehen, in die man gefälligst ein ‚X‘ hineinzuschreiben hat. Als ob HTML nicht die Möglichkeit bieten würde, dafür Checkboxen vorzusehen, die man anhakt. Die Seite ist aufgrund fehlerhafter JavaScripts mit vielen Browsern nicht navigierbar, das sei nur am Rande bemerkt.
Als Abschluss kann ich nur Svens Schlußsatz zum Thema übernehmen:

‚So daneben zu hauen und anderen kluge Ratschläge zu erteilen, wenn man selbst keine Ahnung hat, das ist schon mächtig frech.‘

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Ernst Michalek
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