Das fiskalische Mutterkreuz

In Anerkennung um ihre Verdienste um den Wiederaufbau von Österreich werden die sogenannten „Trümmerfrauen“ einmailig 300 Euro aufs Konto bekommen – ein Beschluß des Familienausschusses des Parlaments vom Donnerstag. Natürlich gabs dazu jede Menge unglaublich schlauer Wortmeldungen – nachzulesen im Standard-Artikel.
Die rund 300 Euro werden Frauen erhalten, die vor dem 1.1.1931 geboren wurden, vor dem 1.1.1951 Kinder bekommen haben und heute nur über ein geringes Einkommen, etwa eine Mindestpension, verfügen. Sie können diese Zahlung beim Sozialamt beantragen.
Na super – diese Damen sind heute mindestens 76 und lesen kaum im Internet irgendwelche Parlamentsbeschlüsse nach. Und was die Aktion ganz besonders auszeichnet: die meisten betroffenen Frauen sind längst tot. Meine beiden Großmütter etwa, die definitionsgemäß ebenfalls Kohle bekämen. Typisch österreichisch: warten, bis es fast zu spät ist, dann scheinheilige Aktionen setzen.
Was für eine verlogene Scheisse!

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Ernst Michalek
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1 Gedanke zu „Das fiskalische Mutterkreuz“

  1. Im Herbst 2009 werden laut Beschluss der Tiroler Landesregierung die Frauen der Tiroler Schützen, die damals bei ihrem Einsatz zur Befreiung Tirols von der Besetzung durch Napoleon weitreichende, nachhaltige psychische Folgeschäden nachweisen können, durch einen eigens eingerichteten Fond entschädigt. Die einmalige Zahlungen umfassen den Kostenersatz zur Reparatur der damals in mitleidenschaft gezogenen Bauernhöfe sowie Lebensmittelmarken um die Qualen der Hungersnot zu entschädigen. Die Lebensmittelmarken sind bei der Lebensmittelkette Adeg am 20. Februar, dem Hinrichtungstag Andreas Hofers, einzulösen. Danke!

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