Wie blind kann man sein?

Das Sozialstaat-Volksbegehren ist vorüber und es haben immerhin 717.314 Menschen unterschrieben – ein Zehntel der Gesamtbevölkerung. Das zeigt, daß sich immerhin ein Teil unseres Landes Sorgen macht, wie es mit sozialer Absicherung weitergehen soll.
Und was muß ich da gestern abend in den Spätnachrichten hören? Die ÖVP-Generalsekretärin Rauch-Kallat sagte in einem Interview, daß die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung den Sozialstaat nicht in Gefahr sieht. Und für FPÖ-Generalsekretär Karl Schweitzer zeigt das Ergebnis gar, daß „der Sozialstaat bei der Bundesregierung in den besten Händen sei“
Liebe Tatsachenverdreher: Das war ein Volksbegehren, keine Wahl mit Wahlpflicht. Das Ergebnis liegt laut ZIB3 immerhin an 7. Stelle aller in Österreich je durchgeführten Volksbegehren. Das Ergebnis so auf die leichte Schulter zu nehmen, würde ich mich nicht öffentlich trauen. Meiner Ansicht nach zeigt das jedenfalls, daß MINDESTENS 717.314 Menschen in unserem Land sich Sorgen machen. Aber Sorgen braucht ihr euch ja keine mehr zu machen – eure Zukunft ist ja bereits per Politikerpension, die wir alle zahlen müssen mehr als gut abgesichert. Es wundert mich also nicht, daß ihr das nicht versteht.
Weiters wird mich nicht wundern, wenn aufgrund dieses Volksbegehrens genau NULL passiert: Der Spitzenreiter aller Volksbegehren ist bis heute das gegen den Bau des Konferenzzentrums. Und was steht groß und fett neben der UNO-City? Richtig – gelernte Österreicher werden die Antwort erraten.

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Ernst Michalek
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1 Gedanke zu „Wie blind kann man sein?“

  1. Gebe Dir vollkommen recht. Nur sind die Damen und Herren von ÖVFPÖ schon so NLP-verseucht, dass sie brav die einstudierten Phrasen runterbeten, ohne Rücksicht darauf, dass sie sich damit selbst schaden. Deppen, echt. Und 700.000 find ich persönlich nicht schlecht. Die angepeilte Million war strategisch ein bissl potschert, aber das ist mir allemal noch lieber als ständig diese vorgefertigten Selbstdarsteller-Satzhülsen aus dem Rhetorikkurs vorgesetzt zu bekommen. Gsindl.

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