Neuwagen-Leichen

Nun ist es fix: Neuwagen müssen erst nach 3 Jahren erstmals zur gesetzlichen Überprüfung nach §57a. Unverantwortlicher gehts wohl nicht mehr: Leider gibts viele Leute, die sich genau Null um ihr Auto kümmern. Und leider gibts noch immer Neuwagen, die schon nach einem Jahr oder zwei nicht mehr verkehrssicher sind (laut ÖAMTC wären es ca. 50.000 Fahrzeuge, die mit schweren Mängeln herumfahren). Zwar eigentlich ein Fall für einen ambitionierten Anwalt, trotzdem ein Sicherheitsrisiko für alle anderen. Und was noch vergessen wird: nicht jeder Österreicher gondelt gemütlich 3000 km im Jahr herum. Es soll ja auch noch Leute geben, die mit Hilfe ihres Autos Geld verdienen müssen und diese Fahrzeuge haben nach den drei Jahren oft bereits mehr als 100.000 km am Tacho. Abgefahrene Reifen, verschlissene Bremsen, undichte Stoßdämpfer, ausgeschlagene Radaufhängungen – daran kranken diese Fahrzeuge. Darauf kann kein Hersteller Garantien abgeben. Ich habs selber mehr als drei jahre live miterlebt, in welchem bemitleidenswerten Zustand manch dreijährige Autos zur Überprüfung kamen. Jedes gesparte Service erhöht den Gewinn, den man mit dem Auto herausfahren kann. Und ich befürchte, daß wohl in Zukunft öfter drauf „vergessen“ wird, das Auto zu warten („Das Pickerl ist ja eh noch nicht fällig, also wozu in die Werkstatt damit?“)
Insofern halte ich die ganze Geschichte für eine unglaubliche Schnapsidee. Wenn man davon ausgeht (was ich, wie oben erklärt, aber nicht glaube), daß die Fahrzeuge weiterhin brav zum Service gestellt werden, dann beträgt die jährliche Ersparnis etwa 300 ATS, weil soviel die Überprüfung kostet. Und das ist in Zeiten von Autobahnpickerln und schwer überhöhten Spritpreisen wohl wirklich lächerlich.
Forstinger als Verkehrsministerin wurde wohl nur eingesetzt, damit auch die Dümmsten den Namen mit „irgendwas mit Autos“ verbinden…. ;-)

Ernst Michalek
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