Der österreichische Online-Wetterkarten-Anbieter Meteodata, der vor allem mit kostenpflichtigen Abmahnungen Schlagzeilen machte, hat nun Konkurs angemeldet.
Meteodata hatte bis zu 100.000 Euro(!) von kleinen Firmen gefordert, die „illegal“ auf Inhalte der Meteodata-Homepage direkt verlinkt hatten bzw. diese im Rahmen des eigenen Angebots angezeigt hatten (hier und hier hatten wir drüber berichtet). Ende 2002 hat Meteodata dann einen entsprechenden Musterprozess verloren. 6 Millionen Euro an Forderungen bleiben über, 17 Mitarbeiter sind nun joblos (wenn jemand professionelle Abmahungs-Verfasser sucht, hier kann er sie derzeit abwerben ;-).
Laut Meteodata-Geschäftsführer Christian Brandstätter war „dieses Urteil für uns vernichtend. Es hat uns unsere Geschäftsgrundlage entzogen.“
Nicht weinen, Mr. Brandstätter. Erstens sind Abmahnungen keine „Geschäftsgrundlage“, auch das Über-den-Tisch-ziehen-wollen von Seitenbetreibern ist keine. Und zweitens hättet Ihr eure Wetterkarten sehr simpel serverseitig gegen unbefugten Gebrauch schützen können. Fragen Sie halt das nächste Mal jemanden, der sich damit auskennt. Wer am Watschenbaum rüttelt, muß damit rechnen, daß eine oder mehrere herunterfallen.
Was bleibt, ist Schadenfreude. Das Internet ist um einen Abzocker ärmer – Meteodata wird uns nicht fehlen.
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