Musikindustrie schwindelt offenbar

Nach den veröffentlichten Zahlen der RIAA und einer Kalkulation in die Gegenrichtung sind offenbar nicht die bösen, bösen Internet-Musikpiraten am Umsatzrückgang der Musikbranche schuld, sondern die Industrie selber: seit 1994 erschienen durchgehend etwa 30.000 neue Titel pro Jahr, im Jahr 1999 sogar die Rekordzahl von 38.900. Und in den Jahren 2000 und 2001, wo die Musikbranche erstmals über rückläufige Umsätze jammerte – erschienen nur 27.000 neue Titel. Gleichzeitig stieg aber der durchschnittliche Umsatz pro Titel von etwa 300-400.000 Dollar auf 500.000. Dem Rückgang der Verkaufszahlen 2001 von 10,3 Prozent steht übrigens nur ein Umsatzrückgang von 4,3 Prozent gegenüber – der höhere Durchschnittspreis für Cds machts möglich.
Ausserdem sind die Schadenszahlen offenbar frei erfunden oder nach diesem Motto kalkuliert: „Wenn nur jeder, der einen Titel aus dem Netz gezogen hätte, den Titel gekauft hätte, dann hätten wir doch…“: der Umstazrückgang von 2000 auf 2001 betrug 580 Millionen US$ – die RIAA sprach damals von eienm jährlichen Schaden durch Musikpiraterie von 4 Millarden US$. Vollkommener Blödsinn also.
Zusammengefasst ist die „Krise“ der Musikindustrie hausgemacht – wir brauchen also auch in Zukunft nicht mit Musikproduzenten rechnen, die unter der Brücke schlafen müssen.

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Ernst Michalek
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