Gerrit van Aaken spricht mir aus der Seele: No Pitches, please :
Doch noch böser sind Anfragen, die nicht als Pitches deklariert werden, de facto jedoch welche sind. Auch schon passiert. Aber ich sehe mit Genugtuung, dass der Gewinner, welcher mich damals mit einem besseren Preis ausstechen konnte, die Seite immer noch nicht fertig gestellt hat. Stümper!
Ist mir ja letztens erst wieder passiert, daß auch ich nach langer Zeit wieder einmal in diese Falle getappt bin. Sehr schön auch der Linktipp von Gerrit dazu: Pech gehabt – Pitched out am Spiekerblog:
Einen Pitch nennt man das kostenlose Vorführen von Ideen und Entwürfen. Auf englisch bedeutet das Wort“Pech“ […] Wer also an einem Pitch teilnimmt, bei dem Entwürfe zu einem Bruchteil des Wertes verkauft- sprich: verschenkt – werden, den sie eigentlich wert sind, ist ein dreifacher Versager. Er versagt uns die Wertschätzung, die unsere Arbeit verdient, und er versagt sich ein angemessenes Honorar für das Wertvollste, das wir anzubieten haben: unsere Ideen und deren Visualisierung. Er versagt drittens dem Auftraggeber die Erfahrung, dass Gestaltung als Problemlösung nur im Dialog funktioniert. Für einen Pitch zu arbeiten ist wie sich zu einem Blind Date mit vielen Teilnehmern gleichzeitig zu verabreden. Wer als Auftraggeber einen Pitch veranstaltet ohne die Eingeladenen gründlich kennen gelernt zu haben, könnte genausogut Lose ziehen lassen unter den Mitgliedern eines Berufsverbandes. Wer sich hingegen mit einigen Designern über die Aufgabe ausführlich unterhält, braucht keinen Pitch mehr. Er weiss dann, wem er vertrauen kann.
Punkt. Mehr gibts dazu nicht zu sagen, ausser: Bitte laden Sie mich auf keine Pitches ein!
Update 1.9.2008: Aus den Kommentaren bei Gerrit stammt der Link „Können Sie auch altweiß?“ – wie ein Pitch aussehen würde, wenn man einen Handwerker so aussucht.
Update 9.10.2008: die Fachgruppe für Werbung hat eine Website zum Thema ins Netz gestellt – www.gegen-gratis.at – auf der ich DAS Zitat zu Pitches gefunden habe. Mariusz Jan Demner von Demner, Merlicek & Bergmann meinte dazu:
„Gratis-Präsentationen regen mich schon lange nicht mehr auf: So kommen doch Kunden zu jenen Agenturen, die sie verdienen – und umgekehrt.“
Dem ist eigentlich nix hinzuzufügen.
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