Der aktuelle Beitrag der ÖVP zu den Tagesnachrichten ist der Abbruch der Koalitionsverhandlungen mit der SPÖ, weil der Untersuchungsausschuß zur Eurofighter-Farce ja tatsächlich beschlossen wurde. Wenn eh alles passt und sich niemand bei der Auftragsvergabe die Taschen gefüllt hat, wäre etwa folgender Wortlaut angemessen gewesen:
Überprüfts ruhig, denn es ist alles OK – der Steuerzahler wird im Nachhinein höchstens angfressen sein, weil die Untersuchung unnötig Geld gekostet hat. Aber wenn das euer Vertrauen in uns stärkt – biddesehr, viel Spaß dabei.
So würd ich mir jedenfalls die Reaktion von jemandem vorstellen, der eine reine Weste hat. Aufgrund der beleidigten Reaktion der ÖVP schließe ich aber darauf, daß eine genaue Untersuchung dringend nötig sein wird.
Apropos, vielleicht weiß das einer meiner Leser: es wird ja immer davon gesprochen, daß Geschäfte wie der Kauf der Eurofighter entsprechende Gegengeschäfte nach sich ziehen. Welchen Politiker muß man als Firmenchef schmieren, um eines der Gegengeschäfte zugeschanzt zu bekommen (und wenn man das nicht muß: Wer bestimmt eigentlich, welche österreichischen Firmen diese Gegengeschäfte abwickeln?). Kann es sein, daß sich da jemand doch einen kleineren Zusatzverdienst gegönnt hat? Man darf auf die Ergebnisse der Untersuchung gespannt sein – Justizia möge bitte fest auf die gierigen Pfoten der Betreffenden klopfen, auch persönliche Haftung der Akteure für den angerichteten Schaden am österreichischen Volk wäre einmal eine wohltuende Abwechslung.
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