Straße ohne Wiederkehr

Da ja die Verlängerung der U-Bahn-Linie U1 nach Norden erst am 2 September von unserem Bürgermeister durchgeführt werden muß, sind alle durch den Bau nötigen Straßensperren nach wie vor aktiv. Daher kann man etwa weiterhin nicht von der Donaufelder Strasse näher als 50 Meter an die Wagramer Strasse heranfahren, von queren oder abbiegen gar nicht zu reden. Bisher konnte man sich helfen, indem man bei der letzten Fahrverbotstafel rechts in die St. Wendelin Gasse einbog und wieder links zur Wagramer Strasse weiterfuhr – ein Schlenker von 50 Metern, der einen Umweg von zwei Kilometern erspart hat. Weil natürlich hierzulande nicht sein kann, was nicht sein darf (daß etwa ein einfacher Bürger einen beamteten Baustellenkoordinator durch solche simplen Schmäh austrickst), hat man nun am Ende der St. Wendelin Gasse eine Betonwand quer hingestellt (so ein Ding, wie es auch auf Gegenverkehrsbereichen auf der Autobahn zum Trennen der Fahrbahnen eingesetzt wird). Damit kann ein normaler PKW dort nicht mehr vorbei.
Das Problem dabei: die Gasse ist eine Einbahn, die Verkehrsschilder sind nach wie vor gültig, weil nicht abmontiert oder abgedeckt. Hätte ich mich heute also getreu den Buchstaben der StVO verhalten, müsste ich vor der Betonwand samt meinem Auto kampieren, denn gegen eine Einbahn zu fahren, kostet viel Kohle, wenn man erwischt wird.
Und die Idioten, die solche Aktionen verantworten, bezahlen wir alle mit unserem Steuergeld. Und mit der Kohle, die durch Strafmandate eingenommen wird, die aus solch hirnlosem Tun resultieren.

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Ernst Michalek
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2 Gedanken zu „Straße ohne Wiederkehr“

  1. Hirnlos ist gut. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf ist auch gut. Ich hab wirklich oft den Eindruck, dass gerade im Straßenbau viele Entscheidungen jeglicher Grundlage entbehren und nur umgesetzt werden, weil irgendein Koffer irgendeine sinnlose Idee geboren hat, und es offenbar mehr zählt, dass er sie nicht begründen kann, als dass niemandem Gründe dagegen einfallen.

    Bei uns siehts jetzt auch so aus, als würden sie nach jahrelanger baustellenbedingter Sperre eine Straße endgültig stillegen, die bisher einen Ort mit dem nächsten direkt verbunden hat (und mit dem dort befindlichen Merkur-Markt). Man hat sich ja mittlerweile an die Unbefahrbarkeit gewöhnt. Und wir haben ja jetzt die S1, bewusster Markt kann eben auch über die siebenmal schweineschwanzartig eingerollten S1-Zufahrten erreicht werden, die nur unterbrochen werden von ebensovielen Kreisverkehren – aber nur, wenn er zufällig alle sieben Abbiegeentscheidungen richtig trifft.
    Wer sich in der Gegend nicht auskennt, wird das anhand der missverständlichen Wegweiser auch weiterhin nicht können.

    Früher konnte man auf der bewussten Straße auf einfachem, kurzem und direktem Weg den nächsten Ort erreichen. Aber wer will sowas Unkreatives heutzutage schon noch?

  2. Bei der S1 hab ich ja sowieso den Eindruck, daß sich da einige Beamtenköpfe ganz kräftig selbstverwirklichen durften. Denn ein normal denkender Mensch würde keine Schweineschwanz-Kurven bauen, die teilweise gemein zuziehen.
    Als gelernter Österreicher hab ich aber schon kapiert, daß es hierzulande nicht wirklich darum geht, etwas mit Hirn zu lösen.
    Ich denke, also bin ich…falsch hier :-)

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